
- Home
- Blog
- Mentale Gesundheit
- Microdosing bei Angststörungen: Wirkung, Studien und praktische Anleitung
Microdosing bei Angststörungen: Wirkung, Studien und praktische Anleitung
Angststörungen und die Suche nach neuen Ansätzen
Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. In Deutschland sind etwa 15 Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens von einer Angsterkrankung betroffen – von generalisierter Angststörung über soziale Phobien bis hin zu Panikstörungen. Während evidenzbasierte Therapien wie die kognitive Verhaltenstherapie und medikamentöse Behandlungen vielen Betroffenen helfen, suchen manche nach zusätzlichen oder alternativen Ansätzen.
In den letzten Jahren hat Microdosing mit psychedelischen Substanzen wie Psilocybin und LSD als möglicher Ansatz bei verschiedenen psychischen Erkrankungen Aufmerksamkeit erlangt. Während die Forschung zu Microdosing bei Depression bereits erste Ergebnisse liefert, ist die Studienlage zu Angststörungen noch überschaubarer – aber durchaus vielversprechend.
Dieser Artikel beleuchtet:
- Was die aktuelle Wissenschaft über Microdosing und Angst sagt
- Wie Psychedelika auf neurobiologischer Ebene bei Angst wirken könnten
- Welche Erfahrungen Anwender berichten
- Praktische Hinweise zu Dosierung, Protokollen und Sicherheit
- Wann Microdosing bei Angst kontraproduktiv sein kann
- Welche Alternativen es gibt
Wichtiger Hinweis: Psilocybin und LSD unterliegen in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz und sind illegal. Dieser Artikel dient ausschließlich der wissenschaftlichen Information und Harm Reduction. Bei Angststörungen sollten Sie immer zunächst evidenzbasierte Therapien mit qualifizierten Fachleuten in Betracht ziehen.
Arten von Angststörungen: Ein Überblick
Um die potenzielle Rolle von Microdosing besser zu verstehen, ist es wichtig, die verschiedenen Formen von Angststörungen zu kennen.
Generalisierte Angststörung (GAS)
Charakteristika:
- Anhaltende, übermäßige Sorgen über verschiedene Lebensbereiche
- Mindestens 6 Monate andauernd
- Schwierigkeiten, die Sorgen zu kontrollieren
- Körperliche Symptome: Muskelverspannungen, Schlafstörungen, Unruhe
Prävalenz: 4-6 Prozent der Bevölkerung im Lebensverlauf
Soziale Angststörung (Soziale Phobie)
Charakteristika:
- Intensive Angst vor sozialen Situationen
- Furcht vor negativer Bewertung durch andere
- Vermeidungsverhalten
- Deutliche Beeinträchtigung im Alltag
Prävalenz: 7-13 Prozent der Bevölkerung
Panikstörung
Charakteristika:
- Wiederkehrende, unerwartete Panikattacken
- Intensive körperliche Symptome (Herzrasen, Atemnot, Schwindel)
- Angst vor weiteren Attacken
- Oft mit Agoraphobie (Angst vor bestimmten Orten/Situationen)
Prävalenz: 2-3 Prozent der Bevölkerung
Spezifische Phobien
Charakteristika:
- Intensive Angst vor spezifischen Objekten oder Situationen
- Beispiele: Höhenangst, Tierphobien, Flugangst
- Vermeidungsverhalten
Prävalenz: 10-15 Prozent der Bevölkerung
Welche Angstformen könnten von Microdosing profitieren?
Basierend auf bisherigen Berichten und theoretischen Überlegungen:
Möglicherweise geeignet:
- Generalisierte Angststörung (chronische Besorgnis)
- Soziale Angststörung (erhöhte Offenheit, reduzierte Selbstkritik)
- Leichte bis moderate Angstformen
Potenziell problematisch:
- Panikstörung (Risiko für verstärkte körperliche Aktivierung)
- Schwere Angststörungen mit starker körperlicher Symptomatik
- Angst im Kontext von Psychosen oder bipolaren Störungen
Die Wissenschaft: Was sagen Studien zu Psychedelika und Angst?
Studien zu klassischen (hohen) Dosen
Bevor wir zu Microdosing kommen, ein Blick auf die besser erforschte Wirkung klassischer Psychedelika-Dosen bei Angst:
Johns Hopkins Studien (2016):
Eine wegweisende Studie untersuchte Psilocybin bei Krebspatienten mit Angst und Depression.
Ergebnisse:
- Einzelne hochdosierte Psilocybin-Sitzung (ca. 22-30 mg)
- 80 Prozent der Teilnehmer zeigten deutliche Reduktion von Angst und Depression
- Effekte hielten über 6 Monate an
- Viele berichteten von “mystischen Erfahrungen” als Wirkfaktor
Wichtig: Dies waren therapeutisch begleitete Sitzungen mit hohen Dosen, nicht Microdosing.
Imperial College London (2017-2021):
Mehrere Studien zu Psilocybin bei behandlungsresistenter Depression fanden auch Verbesserungen bei komorbider Angst.
NYU Langone (2016):
Psilocybin bei existenzieller Angst bei lebensbedrohlichen Erkrankungen zeigte langanhaltende Angstreduktion.
Mechanismen bei klassischen Dosen:
- Ego-Auflösung und neue Perspektiven
- Erhöhte emotionale Verarbeitung
- Neuroplastizität und Veränderung dysfunktionaler Denkmuster
- Spirituelle/transzendente Erfahrungen
Studien spezifisch zu Microdosing und Angst
Die Forschung zu Microdosing bei Angst ist deutlich begrenzter:
Große Online-Umfrage (Polito und Stevenson, 2019):
Design:
- 1.116 Microdosing-Anwender über 6 Wochen begleitet
- Vergleich mit Kontrollgruppe ohne Microdosing
Ergebnisse zu Angst:
- Microdosing-Gruppe berichtete signifikante Reduktion von Angst über die Zeit
- Aber: Keine Placebo-Kontrolle, Erwartungseffekte wahrscheinlich
- Größte Verbesserungen bei Depression, gefolgt von Angst
Placebo-kontrollierte Studien:
Leiden/Maastricht Studie (2020):
- Doppelblind, placebo-kontrolliert
- Psilocybin-Microdoses (0,5-1 g getrocknete Trüffel)
- Ergebnis: Viele positive Effekte nicht von Placebo unterscheidbar
- Angst spezifisch: Keine klaren Vorteile gegenüber Placebo
Einschränkung: Kurze Studiendauer, relativ hohe Microdosen
Neuere Beobachtungsstudien (2022-2024):
Mehrere Studien mit größeren Kohorten fanden:
- 40-60 Prozent der Microdosing-Anwender berichten Angstreduktion
- Aber auch 10-20 Prozent berichten erhöhte Angst oder Unruhe
- Stark abhängig von Dosis, Substanz, Set und Setting
Zwischenfazit: Aktuelle Evidenzlage
Was wir wissen:
- Klassische Psychedelika-Dosen können bei Angst hochwirksam sein (starke Evidenz)
- Microdosing wird von vielen Anwendern als angstreduzierend erlebt (anekdotisch)
- Placebo-Effekte spielen wahrscheinlich eine erhebliche Rolle
Was unklar ist:
- Ob Microdosing pharmakologisch über Placebo hinaus bei Angst wirkt
- Welche Dosen optimal sind
- Für welche Angstformen es am besten geeignet ist
- Langzeitwirkungen und -sicherheit
Kritische Bewertung: Die wissenschaftliche Evidenz für Microdosing bei Angst ist aktuell schwach. Viele berichtete Effekte könnten auf Placebo, Ritual, Erwartung und Lifestyle-Änderungen zurückzuführen sein. Gleichzeitig gibt es genug theoretische und anekdotische Hinweise, um weitere Forschung zu rechtfertigen.
Wirkmechanismen: Wie könnten Psychedelika bei Angst helfen?
Serotonin-System und 5-HT2A-Rezeptoren
Grundmechanismus:
Psychedelika wie Psilocybin und LSD wirken primär als Agonisten am 5-HT2A-Rezeptor, einem Subtyp des Serotonin-Rezeptors.
Relevanz für Angst:
- Serotonin-System ist zentral in der Angstregulation
- SSRIs (Standard-Angstmedikamente) erhöhen Serotonin-Verfügbarkeit
- 5-HT2A-Aktivierung könnte Angstverarbeitung modulieren
Aber: Psychedelika wirken anders als SSRIs – akute Aktivierung statt chronischer Erhöhung.
Default Mode Network (DMN) und Grübeln
DMN-Deaktivierung:
Studien mit bildgebenden Verfahren zeigen, dass Psychedelika das Default Mode Network herunterregulieren.
Was ist das DMN?
- Hirnnetzwerk, aktiv im Ruhezustand
- Verantwortlich für Selbstreferenz, Grübeln, Gedankenwandern
- Bei Angststörungen oft überaktiv
Potenzielle Wirkung:
- Reduktion von negativem Grübeln und Sorgenkreisen
- Weniger selbstkritische Gedanken (relevant bei sozialer Angst)
- Mehr Präsenz im Hier und Jetzt
Bei Microdosing: Unklar, ob sub-perzeptuelle Dosen ausreichen, um DMN signifikant zu beeinflussen. Wahrscheinlich subtiler als bei hohen Dosen.
Erhöhte neuronale Plastizität
Neuroplastizität:
Psychedelika fördern die Bildung neuer neuronaler Verbindungen (Synaptogenese).
Relevanz für Angst:
- Angststörungen sind oft mit starren, dysfunktionalen Denkmustern verbunden
- Erhöhte Plastizität könnte helfen, neue, gesündere Muster zu etablieren
- Wichtig: Braucht aktive therapeutische Arbeit, um genutzt zu werden
Zeitfenster: Neuere Forschung deutet auf ein “Plastizitätsfenster” von mehreren Stunden bis Tagen nach Psychedelika-Einnahme hin – ideal für Therapie oder Selbstreflexion.
Amygdala-Reaktivität
Die Amygdala:
- Zentrum der Angstverarbeitung im Gehirn
- Bei Angststörungen oft überaktiv
- Reagiert übermäßig auf potenzielle Bedrohungen
Psychedelika und Amygdala:
Studien (meist mit hohen Dosen) zeigen:
- Reduzierte Amygdala-Reaktivität auf negative Stimuli
- Veränderte Konnektivität zwischen Amygdala und präfrontalem Kortex
- Bessere Top-Down-Kontrolle über Angstreaktionen
Bei Microdosing: Ob Microdosen diese Effekte hervorrufen, ist wissenschaftlich nicht geklärt.
Entzündungshemmung und Neuroinflammation
Neue Forschungsrichtung:
Chronischer Stress und Angst gehen oft mit niedriggradiger Entzündung im Gehirn einher.
Psychedelika:
- Zeigen in präklinischen Studien entzündungshemmende Eigenschaften
- Aktivierung von BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor)
- Könnte zur langfristigen Angstreduktion beitragen
Embodiment und körperliche Entspannung
Besonders bei Psilocybin:
Viele Anwender berichten von einem Gefühl körperlicher Entspannung und Wärme.
Potenzielle Wirkung:
- Reduktion muskulärer Anspannung (häufig bei Angst)
- Bessere Körperwahrnehmung
- Vagusnerv-Aktivierung (Parasympathikus)
Bei LSD vs. Psilocybin: LSD wird oft als stimulierender erlebt, Psilocybin als körperlich weicher – relevant für die Substanzwahl bei Angst.
Erfahrungsberichte: Was berichten Anwender?
Positive Erfahrungen
Soziale Angst:
“Nach Jahren sozialer Phobie begann ich vorsichtig mit 0,1 g Psilocybin zweimal pro Woche. Über etwa 6 Wochen bemerkte ich eine deutliche Reduktion meiner Angst vor Gesprächen. Ich fühlte mich weniger selbstkritisch, entspannter in Gruppen. Die Angst verschwand nicht komplett, aber sie wurde handhabbarer. Kombiniert mit Therapie war es sehr hilfreich.”
Generalisierte Angst und Grübeln:
“Meine chronische Besorgnis und das endlose Grübeln haben sich durch Microdosing mit LSD (10 µg, Fadiman-Protokoll) deutlich verbessert. An Dosiertagen fühlte ich mich präsenter, weniger in Zukunftssorgen verfangen. Wichtig war für mich die Kombination mit Meditation – ohne die Achtsamkeitspraxis wäre der Effekt wahrscheinlich geringer gewesen.”
Leistungsangst:
“Als Musiker hatte ich massive Auftrittsangst. Microdosing half mir, entspannter auf die Bühne zu gehen, weniger perfektionistisch zu sein. Ich dosierte nie direkt vor Auftritten, sondern eher in Übungsphasen – das half, neue mentale Muster zu etablieren.”
Negative oder gemischte Erfahrungen
Verstärkte körperliche Aktivierung:
“Ich versuchte LSD-Microdosing bei meiner generalisierten Angststörung. Leider fühlte ich mich unruhiger, fast nervös an Dosiertagen. Mein Herzschlag beschleunigte sich leicht, was meine Angst vor Panikattacken triggerte. Ich brach nach 2 Wochen ab.”
Emotionale Labilität:
“Psilocybin-Microdosing machte mich zwar offener und kreativer, aber auch emotional labiler. Angstauslösende Situationen trafen mich härter. Für mich war es zu destabilisierend, zumindest in dieser Phase meines Lebens.”
Kein Effekt:
“Ich probierte 8 Wochen Fadiman-Protokoll mit Psilocybin (0,15 g). Ehrlich gesagt: Ich bemerkte keinen Unterschied zu den Wochen davor oder danach. Vielleicht war es Placebo bei anderen, oder es funktioniert einfach nicht für jeden.”
Muster in Erfahrungsberichten
Positiv korreliert mit:
- Niedrige bis moderate Dosen
- Kombination mit Therapie oder Achtsamkeitspraxis
- Soziale Angst und generalisierte Angst
- Psilocybin (wird als sanfter erlebt)
- Strukturierte Protokolle mit Pausen
Negativ korreliert mit:
- Zu hohe Dosen (“überdosiertes” Microdosing)
- Panikstörungen in der Vorgeschichte
- LSD bei körperlich ängstlichen Personen
- Fehlende psychologische Begleitmaßnahmen
- Instabile Lebenssituationen
Praktischer Leitfaden: Microdosing bei Angst
Ist Microdosing bei Angst für mich geeignet?
Checkliste zur Selbsteinschätzung:
Mögliche Eignung:
- Leichte bis moderate Angststörung (diagnostiziert oder selbsteingeschätzt)
- Soziale Angst oder generalisierte Angst
- Andere Behandlungen (Therapie, Medikation) bereits probiert oder parallel genutzt
- Keine Panikstörung mit häufigen Attacken
- Stabile Lebenssituation
- Bereitschaft zu niedrigen Dosen und vorsichtiger Steigerung
- Möglichkeit zur Kombination mit Therapie oder Achtsamkeitspraxis
Kontraindikationen:
- Panikstörung mit häufigen, schweren Attacken
- Psychosen, Schizophrenie, bipolare Störung (Eigen- oder Familienanamnese)
- Herzerkrankungen (Psychedelika erhöhen Herzfrequenz und Blutdruck leicht)
- Einnahme von MAO-Hemmern, Lithium (gefährliche Interaktionen)
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Schwere, instabile Angststörung ohne therapeutische Begleitung
Vorsicht bei:
- SSRI/SNRI-Einnahme (dämpft Psychedelika-Wirkung, komplexe Interaktion)
- Benzodiazepine (dämpfen Wirkung, Abhängigkeitsproblematik)
- Hochsensibilität für körperliche Empfindungen
Substanzwahl: LSD vs. Psilocybin bei Angst
Psilocybin – häufig bevorzugt bei Angst:
Vorteile:
- Oft als “wärmer” und körperlich entspannender beschrieben
- Kürzere Wirkdauer (4-6h vs. 8-12h bei LSD)
- Viele berichten: Weniger “edgy” oder stimulierend
- Traditionelle Verwendung in therapeutischen Kontexten
Nachteile:
- Schwankende Wirkstoffkonzentration in Pilzen (Dosierung schwieriger)
- Kann Übelkeit verursachen
- Bei manchen: Körperlich schwerfälliges Gefühl
Empfohlene Startdosis:
- 0,05-0,1 g getrocknete Psilocybin-Pilze
- Sehr niedrig beginnen, um Reaktion zu testen
LSD – kann funktionieren, aber Vorsicht:
Vorteile:
- Präzise Dosierung möglich (volumetrische Methode)
- Konstante Wirkstoffmenge
- Manche berichten: Klarheit und Fokus
Nachteile:
- Stimulierender, kann Unruhe verstärken
- Längere Wirkdauer (falls zu hoch dosiert, längere Unbehagen)
- Manche fühlen sich “aktiviert” in einer für Angst ungünstigen Weise
Empfohlene Startdosis:
- 5-8 µg (sehr konservativ)
- Langsam auf 8-10 µg steigern falls gut vertragen
Fazit: Bei Angststörungen wird Psilocybin häufiger als vorteilhaft beschrieben. Individuell testen ist dennoch wichtig.
Dosierung: Start low, go slower
Grundregel bei Angst: Niedriger als bei anderen Zielen
Warum?
- Zu hohe Dosen können Angst verstärken
- Körperliche Empfindungen können Angst triggern
- Besser unter- als überdosieren
Dosierungsplan für Psilocybin:
Woche 1-2: 0,05 g (extrem niedrig, zum Testen)
- Ziel: Keine spürbaren Effekte, nur Körperreaktion beobachten
- Falls gut vertragen: Erhöhen
Woche 3-4: 0,08-0,1 g
- Subtile Effekte erwartbar
- Beobachten: Wird Angst besser, schlechter oder gleich?
Ab Woche 5: Optional 0,1-0,15 g
- Nur falls gut vertragen und positive Effekte
- Viele bleiben dauerhaft bei 0,1 g
Dosierungsplan für LSD:
Woche 1-2: 5-6 µg Woche 3-4: 7-8 µg Ab Woche 5: Max. 8-10 µg
Nie über 12 µg bei Angststörungen, außer Sie haben sehr gute Verträglichkeit.
Protokollwahl bei Angststörungen
Empfohlenes Protokoll: Fadiman oder konservativer
Fadiman-Protokoll (Standard):
- Tag 1: Microdosis
- Tag 2-3: Pause
- Wiederholen
Warum gut bei Angst:
- Pausentage zur emotionalen Integration
- Nicht überwältigend
- Vergleichstage zur Bewertung
Noch konservativer: Zweimal pro Woche
- Z.B. Montag und Donnerstag
- 3-4 Tage Abstand zwischen Dosen
- Ideal für sehr vorsichtige Herangehensweise
Weniger empfohlen bei Angst:
- Every Other Day (zu häufig, wenig Integrationszeit)
- Stamets Stack (zu viele Variablen, Niacin-Flush kann Angst triggern)
- Bedarfsbasiert (Risiko der psychischen Abhängigkeit)
Integration: Microdosing und Therapie/Achtsamkeit
Wichtig: Microdosing allein reicht nicht.
Kombination mit Therapie:
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT):
- Ideal: Microdosing könnte Offenheit für neue Denkmuster erhöhen
- CBT bietet Struktur und Werkzeuge
- Besprechen Sie Microdosing mit Therapeuten (falls offen)
Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT):
- Fokus auf Akzeptanz statt Vermeidung
- Microdosing könnte “psychologische Flexibilität” fördern
- Gut kombinierbar
Achtsamkeitsbasierte Ansätze:
Meditation:
- Viele berichten: Meditation ist an Microdosing-Tagen tiefer
- Fördert Körperwahrnehmung ohne Angst
- 10-20 Minuten täglich empfohlen
Achtsamkeitsübungen:
- Body Scans zur Reduktion körperlicher Angstspannung
- Atemübungen (besonders bei Panikneigung)
- Achtsames Gehen in der Natur
Journaling:
An Dosiertagen:
- Morgens: Intention setzen (“Heute möchte ich offener mit meiner Angst umgehen”)
- Abends: Reflexion (Wie war mein Angstniveau? Was war anders?)
An Pausentagen:
- Vergleich: Unterschiede zu Dosiertagen?
- Muster erkennen
Timing und Set/Setting bei Angst
Bester Zeitpunkt:
Morgens (7-9 Uhr):
- Standard-Empfehlung
- Ganzer Tag zur Beobachtung
- Vermeidet Schlafstörungen
Wichtig bei Angst:
- Nicht an besonders stressigen Tagen beginnen
- Erster Versuch idealerweise an einem freien, entspannten Tag
- Sicheres, vertrautes Umfeld
Set (Mindset):
Hilfreich:
- Offene, neugierige Haltung
- Akzeptanz möglicher Angstgefühle
- Keine Erwartung an “sofortige Heilung”
Kontraproduktiv:
- Übermäßige Angst vor der Microdosis selbst
- Erwartung, Angst müsse verschwinden
- Krisensituation oder extreme Instabilität
Setting (Umfeld):
Ideal:
- Ruhiger, sicherer Ort (Zuhause oder Natur)
- Keine wichtigen Verpflichtungen an Dosiertagen
- Möglichkeit zum Rückzug falls nötig
- Vertraute Person in Reichweite (optional, aber gut)
Vermeiden:
- Laute, chaotische Umgebungen
- Soziale Verpflichtungen, die Angst auslösen könnten
- Erstmaliges Dosieren vor wichtigen Terminen
Sicherheit und Risikomanagement bei Angst
Wenn Angst sich verschlimmert
Akutmaßnahmen:
Während einer Microdosis-Sitzung:
Falls Sie unerwartete Angst oder Unruhe erleben:
- Atmen: Langsame, tiefe Bauchatmung (4 Sekunden ein, 6 Sekunden aus)
- Grounding: 5-4-3-2-1-Technik (5 Dinge sehen, 4 hören, 3 fühlen, 2 riechen, 1 schmecken)
- Bewegung: Leichter Spaziergang, Dehnen
- Sicherheit: Erinnern Sie sich, dass es vorübergeht (Wirkung lässt nach)
- Unterstützung: Rufen Sie eine Vertrauensperson an
Falls es nicht besser wird:
- Benzodiazepine (falls verschrieben) können Psychedelika-Wirkung dämpfen
- Bei schweren Symptomen: Medizinische Hilfe suchen
- Ehrlich über Substanzkonsum sein (für Behandlung wichtig)
Langfristig:
Falls Sie über mehrere Wochen Verschlimmerung bemerken:
- Stoppen Sie sofort das Microdosing
- Reflektieren Sie: War die Dosis zu hoch? Falsches Timing?
- Sprechen Sie mit Therapeut/Arzt
- Erwägen Sie, dass Microdosing für Sie nicht geeignet ist
Medikamenteninteraktionen
SSRIs/SNRIs (Antidepressiva):
Interaktion:
- Können Psychedelika-Wirkung abschwächen
- Theoretisches Risiko für Serotonin-Syndrom (selten bei Microdoses)
- Keine klaren Sicherheitsdaten
Empfehlung:
- Wenn möglich, Microdosing nur nach Rücksprache mit Arzt
- Niemals SSRI abrupt absetzen für Microdosing
- Manche berichten: Microdosing funktioniert trotz SSRI, aber schwächer
Benzodiazepine (Xanax, Lorazepam, etc.):
Interaktion:
- Dämpfen Psychedelika-Wirkung stark
- Können im Notfall Angst bei zu hoher Dosis reduzieren
- Aber: Abhängigkeitsproblematik von Benzodiazepinen
Vorsicht:
- Microdosing als Alternative zu Benzodiazepinen könnte langfristig vorteilhaft sein (keine Abhängigkeit)
- Aber: Nie ohne ärztliche Begleitung absetzen
MAO-Hemmer:
Absolut kontraindiziert:
- Gefährliche Interaktion, Risiko für Serotonin-Syndrom
- Niemals kombinieren
Beta-Blocker:
Oft bei sozialer Angst verschrieben:
- Keine bekannten gefährlichen Interaktionen mit Psychedelika
- Manche nutzen beide (Beta-Blocker für akute soziale Situationen, Microdosing langfristig)
- Dennoch: Ärztliche Rücksprache empfohlen
Wann sollten Sie definitiv nicht microdosieren?
Absolute Kontraindikationen:
- Panikstörung mit schweren, häufigen Attacken
- Psychotische Störungen oder Familiengeschichte
- Bipolare Störung (Risiko für Manie-Auslösung)
- Einnahme von MAO-Hemmern oder Lithium
- Schwangerschaft/Stillzeit
- Schwere Herzerkrankungen
Relative Kontraindikationen (hohe Vorsicht):
- Erstmaliger Versuch während akuter Krise
- Fehlende therapeutische Unterstützung bei schwerer Angst
- Substanzmissbrauch in der Vorgeschichte (Abhängigkeitsrisiko)
- Sehr hohe Sensitivität für körperliche Empfindungen
Alternativen und ergänzende Ansätze
Evidenzbasierte Therapien
Vor oder parallel zu Microdosing sollten diese Ansätze in Betracht gezogen werden:
Kognitive Verhaltenstherapie (CBT):
- Gold-Standard bei Angststörungen
- Starke Evidenz für Wirksamkeit
- Langfristige Verbesserungen
Exposition und Response Prevention:
- Besonders wirksam bei Phobien und Panikstörungen
- Schrittweise Konfrontation mit Angstauslösern
Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie (MBCT):
- Kombination aus CBT und Meditation
- Gut erforscht bei Angst und Depression
Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT):
- Fokus auf Akzeptanz statt Kampf gegen Angst
- Werte-orientiertes Handeln trotz Angst
Medikation
SSRIs (z.B. Sertralin, Escitalopram):
- Erste Wahl bei vielen Angststörungen
- Wirken nach 2-6 Wochen
- Gut verträglich bei den meisten
SNRIs (z.B. Venlafaxin):
- Alternative zu SSRIs
- Auch bei generalisierter Angst wirksam
Pregabalin/Gabapentin:
- Bei generalisierter Angst zugelassen
- Schnellerer Wirkungseintritt als SSRIs
Benzodiazepine:
- Nur kurzfristig bei akuten Krisen
- Abhängigkeitsrisiko bei Langzeitgebrauch
Natürliche und Lifestyle-Ansätze
Bewegung:
- Aerobic-Training reduziert Angst signifikant
- 3-5x pro Woche, 30 Minuten
- Evidenz ähnlich stark wie Medikation
Meditation und Yoga:
- Gut erforscht bei Angst
- Regelmäßige Praxis (täglich 20 Min.) nötig
- Langfristige Verbesserungen
Schlafhygiene:
- Schlafmangel verschlimmert Angst massiv
- 7-9 Stunden Schlaf
- Feste Schlafzeiten, Schlafhygiene-Regeln
Ernährung:
- Mediterrane Ernährung
- Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Leinsamen)
- Reduzierung von Koffein (kann Angst verstärken)
Nahrungsergänzungsmittel:
Mit gewisser Evidenz:
- L-Theanin: Beruhigend, aus grünem Tee (200 mg)
- Magnesium: Bei Mangel angstfördernd (300-400 mg)
- Omega-3: EPA und DHA (1-2 g täglich)
- Ashwagandha: Adaptogen, mehrere Studien positiv
Limitierte Evidenz:
- CBD (Cannabidiol): Gemischte Studienlage
- Baldrian, Passionsblume: Wenig robuste Evidenz
Klassische Psychedelika-Therapie
Alternative zu Microdosing:
In einigen Ländern zunehmend verfügbar:
Psilocybin-assistierte Therapie:
- 1-3 hochdosierte Sitzungen mit therapeutischer Begleitung
- Starke Evidenz bei Angst (besonders existenzielle Angst)
- In Ländern wie USA, Kanada, Schweiz in klinischen Studien oder legal
Vorteile gegenüber Microdosing:
- Intensivere, potenziell transformative Erfahrung
- Therapeutische Begleitung
- Weniger Dosen nötig (nicht tägliche Einnahme)
Nachteile:
- Aktuell in Deutschland nicht verfügbar (außer Studien)
- Intensiv und emotional herausfordernd
- Teuer (falls privat bezahlt)
Häufige Fehler und Stolpersteine
Fehler 1: Zu hohe Startdosis
Problem: Beginnen mit 0,2-0,3 g Psilocybin oder 15 µg LSD
Konsequenz: Unruhe, verstärkte Angst, negative erste Erfahrung
Lösung: Immer extrem niedrig starten (0,05 g Psilocybin, 5-8 µg LSD)
Fehler 2: Erwartung sofortiger Heilung
Problem: “Nach 1 Woche Microdosing sollte meine Angst weg sein”
Konsequenz: Enttäuschung, vorzeitiges Aufgeben
Realität: Subtile Veränderungen über 4-8 Wochen, oft in Kombination mit anderen Maßnahmen
Fehler 3: Microdosing während akuter Krise
Problem: Start mit Microdosing in Phase extremer Instabilität
Konsequenz: Überforderung, Destabilisierung
Lösung: Zuerst Stabilisierung (Therapie, Medikation, Krisenintervention), dann Microdosing erwägen
Fehler 4: Keine Dokumentation
Problem: Kein Tagebuch, keine systematische Beobachtung
Konsequenz: Unmöglich zu wissen, ob es hilft oder schadet
Lösung: Tägliches Angst-Tracking (1-10 Skala), Tagebuch, objektive Metriken
Fehler 5: Substanz als alleinige Lösung
Problem: Microdosing ohne Therapie, Achtsamkeit oder Lifestyle-Änderung
Konsequenz: Begrenzte oder ausbleibende Wirkung
Lösung: Ganzheitlicher Ansatz – Microdosing als ein Element von vielen
Dokumentation und Selbstbeobachtung bei Angst
Angst-spezifisches Tracking
Tägliche Metriken:
Angst-Level (1-10 Skala):
- Morgens beim Aufwachen
- Mittags
- Abends vor dem Schlaf
- Durchschnitt des Tages
Körperliche Angst-Symptome:
- Herzklopfen (ja/nein, Intensität)
- Muskelverspannungen (wo, wie stark)
- Verdauungsprobleme
- Atemnot-Gefühl
Kognitive Symptome:
- Grübeln (Stunden pro Tag geschätzt)
- Katastrophendenken (Häufigkeit)
- Konzentrationsprobleme
Vermeidungsverhalten:
- Welche Situationen vermieden?
- Soziale Interaktionen (Anzahl, Qualität)
An Microdosing-Tagen zusätzlich:
- Dosis und Substanz
- Effekt auf Angst (besser/schlechter/gleich)
- Besondere Beobachtungen
Wöchentliche Evaluation:
GAD-7 Fragebogen:
- Standardisierter Angst-Fragebogen (kostenlos online)
- Wöchentlich ausfüllen für objektiven Verlauf
- Vergleich mit Baseline vor Microdosing
Lebensbereiche:
- Arbeit/Studium: Beeinträchtigung durch Angst (1-10)
- Soziale Beziehungen: Qualität und Häufigkeit
- Hobbys und Freizeitaktivitäten: Vermeidung (ja/nein)
Beispiel-Tagebuch-Eintrag
Datum: 15. Oktober 2025, Mittwoch (Pausentag, Tag 2 nach Microdosis)
Angst-Level:
- Morgens: 5/10
- Mittags: 4/10
- Abends: 6/10
- Durchschnitt: 5/10
Körperlich:
- Muskelverspannung im Nacken (moderat)
- Kein Herzrasen heute
Kognitiv:
- Grübeln ca. 1 Stunde über Arbeitsprojekt
- Konnte mich relativ gut ablenken
Sozial:
- 2 Gespräche mit Kollegen, fühlte mich etwas offener als sonst
- Abendessen mit Freundin, angenehm
Vergleich zum Dosiertag (Montag):
- Angst-Level ähnlich, vielleicht minimal höher
- Nachwirkung: Etwas mehr Offenheit, weniger Selbstkritik
- Kein dramatischer Unterschied
Notizen:
- Überlege, ob Dosis zu niedrig (0,08 g Psilocybin)
- Nächste Woche auf 0,1 g erhöhen?
- Wichtig: Weiter beobachten, keine voreiligen Schlüsse
Ethische und rechtliche Aspekte
Die rechtliche Situation in Deutschland
Klare Rechtslage:
- Psilocybin und LSD sind nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) illegal
- Besitz, Erwerb und Konsum sind strafbar
- Auch Microdosing ist keine rechtliche Grauzone
Konsequenzen:
- Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis 5 Jahre bei Besitz
- Höhere Strafen bei “nicht geringen Mengen”
- Eintrag ins Führungszeugnis möglich
Dieser Artikel:
- Dient ausschließlich der wissenschaftlichen Information
- Keine Anleitung zu illegalen Handlungen
- Harm Reduction für jene, die es dennoch tun
International: Wo ist es legal?
Länder mit lockereren Regelungen:
Niederlande:
- Psilocybin-haltige Trüffel legal (nicht Pilze)
- “Smart Shops” verkaufen sie
- Microdosing legal möglich
Einige US-Bundesstaaten:
- Oregon: Psilocybin therapeutisch legal (ab 2023)
- Colorado: Ähnliche Regelungen in Entwicklung
- Mehrere Städte: Entkriminalisiert (nicht legal, aber nicht verfolgt)
Portugal:
- Alle Drogen für Eigengebrauch dekriminalisiert
- Nicht legal, aber keine strafrechtliche Verfolgung
Brasilien:
- Psilocybin-Pilze nicht explizit verboten
- Rechtliche Grauzone
Ethische Überlegungen
Selbstmedikation vs. professionelle Behandlung:
Pro Microdosing:
- Persönliche Autonomie
- Für manche funktionieren Standard-Behandlungen nicht
- Potenzial für Selbstermächtigung
Contra:
- Risiko der Selbstüberschätzung
- Diagnose und Therapie durch Fachleute wichtig
- Langzeitrisiken unbekannt
Empfehlung: Microdosing wenn überhaupt als Ergänzung, nicht Ersatz für professionelle Hilfe
Forschung und Zugang:
Problem:
- Reiche können zu klinischen Studien oder ins Ausland
- Ungleicher Zugang verschärft Ungleichheit
Hoffnung:
- Steigende Forschung könnte zu Legalisierung für therapeutische Zwecke führen
- Mehr Zugang für alle Betroffenen
Zusammenfassung und Empfehlungen
Kernerkenntnisse
Evidenz ist begrenzt: Während klassische Psychedelika-Dosen starke Evidenz bei Angst zeigen, ist Microdosing wissenschaftlich wenig erforscht. Viele Effekte könnten Placebo sein.
Individuelle Variabilität ist enorm: Was bei einem Menschen Angst reduziert, kann bei anderen Angst verstärken. Vorsichtige Selbstexperimente nötig.
Psilocybin oft bevorzugt: Bei Angst berichten viele von sanfterer Wirkung im Vergleich zu LSD.
Niedrige Dosen essentiell: Bei Angst noch konservativer dosieren als bei anderen Zielen.
Kombination mit Therapie entscheidend: Microdosing allein reicht nicht – Integration durch Therapie oder Achtsamkeit wichtig.
Nicht für Panikstörungen: Hohes Risiko für Verschlimmerung bei Panikattacken.
Langzeitrisiken unklar: Besonders bei chronischem Gebrauch ist Vorsicht geboten.
Praktische Empfehlungen
Falls Sie Microdosing bei Angst erwägen:
Vorbereitung:
- Konsultieren Sie zunächst evidenzbasierte Therapien
- Sprechen Sie mit einem aufgeschlossenen Arzt/Therapeuten
- Klären Sie Kontraindikationen ab
- Informieren Sie sich umfassend (wissenschaftliche Quellen)
Durchführung:
- Substanz: Psilocybin bevorzugen bei Angst
- Dosis: Extrem niedrig starten (0,05 g Psilocybin, 5-8 µg LSD)
- Protokoll: Fadiman oder zweimal pro Woche
- Kombination: Mit Therapie, Meditation oder Achtsamkeit
- Dokumentation: Penibles Angst-Tracking
- Dauer: Mindestens 6-8 Wochen für Bewertung
Warnzeichen zum Stoppen:
- Verschlimmerung der Angst über mehrere Wochen
- Panikattacken werden häufiger oder intensiver
- Emotionale Instabilität
- Körperliche Nebenwirkungen (Herzrasen, Unruhe)
- Gefühl der Überforderung
Bei Verschlimmerung:
- Sofort stoppen
- Ärztliche/therapeutische Beratung
- Zurück zu evidenzbasierten Behandlungen
Für wen könnte es hilfreich sein?
Möglicherweise geeignet:
- Leichte bis moderate generalisierte Angststörung
- Soziale Angststörung
- Chronische Besorgnis und Grübeln
- In Kombination mit Therapie
- Bei Versagen anderer Behandlungen
Nicht geeignet:
- Panikstörung mit häufigen Attacken
- Schwere, destabilisierende Angst
- Psychotische oder bipolare Störungen
- Ohne therapeutische Unterstützung
- Als alleinige Behandlung
Ausblick: Zukunft der Forschung
Was wir brauchen:
- Große, placebokontrollierte Studien zu Microdosing und Angst
- Vergleichsstudien: Microdosing vs. SSRIs vs. CBT
- Langzeitbeobachtungen über Jahre
- Untersuchungen zu optimalen Dosen und Protokollen
- Identifikation, welche Angstformen am besten ansprechen
Hoffnung:
Die Renaissance der Psychedelika-Forschung schreitet voran. In 5-10 Jahren könnten wir deutlich mehr Klarheit haben – und möglicherweise legale, therapeutisch begleitete Optionen in Deutschland.
Bis dahin: Informieren Sie sich umfassend, handeln Sie verantwortungsbewusst, priorisieren Sie evidenzbasierte Behandlungen, und wenn Sie Microdosing erwägen, tun Sie es mit größter Vorsicht und idealerweise therapeutischer Begleitung.
Weiterführende Ressourcen
Wissenschaftliche Quellen:
- PubMed: Suche nach “psilocybin anxiety” oder “microdosing anxiety”
- MAPS (Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies): maps.org
- Beckley Foundation: beckleyfoundation.org
- Johns Hopkins Center for Psychedelic Research
Bücher:
- “How to Change Your Mind” – Michael Pollan (Überblick Psychedelika-Forschung)
- “The Psychedelic Explorer’s Guide” – James Fadiman (Microdosing-Protokolle)
- “Trust Surrender Receive” – Anne Other (Erfahrungsbericht Angst und Psilocybin)
Therapie-Verzeichnisse:
- Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten (bvvp.de)
- Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (dgvt.de)
- Kassenärztliche Vereinigung: Therapeutensuche
Harm Reduction:
- Drug Checking Angebote (in manchen deutschen Städten)
- Erowid.org (Erfahrungsberichte, Sicherheitsinfos)
- TripSit.me (Krisenintervention)
Weitere Artikel auf dieser Seite:
Falls Sie noch am Anfang stehen, empfehlen wir zunächst unseren umfassenden Einsteiger-Leitfaden zum Microdosing, der alle Grundlagen abdeckt. Für detaillierte Informationen zur Dosierung können Sie auch unsere spezifischen Anleitungen zu Psilocybin Microdosing Dosierung und LSD Microdosing Dosierung lesen. Informationen zu Risiken finden Sie in unserem Artikel über Microdosing Nebenwirkungen und Sicherheit.
Bleiben Sie informiert, seien Sie vorsichtig, und priorisieren Sie immer Ihre Sicherheit und Gesundheit. Angststörungen sind behandelbar – ob mit oder ohne Microdosing.
Themen:
Ähnliche Artikel
Microdosing bei ADHS: Wirkung, Studien und Erfahrungen
Kann Microdosing bei ADHS helfen? Wissenschaftliche Studien, Erfahrungsberichte und wichtige Sicherheitshinweise zur Anwendung von LSD und Psilocybin bei Aufmerksamkeitsdefizit.
Microdosing und Therapie – Kombination mit Psychotherapie sinnvoll?
Kann Microdosing die Wirkung von Psychotherapie verstärken? Wissenschaftliche Erkenntnisse, praktische Hinweise und Sicherheitsaspekte zur Kombination von Microdosing mit therapeutischen Verfahren.
Microdosing bei Depression: Wirkung, Studien & Erfahrungen – Was sagt die Wissenschaft?
Kann Microdosing bei Depression helfen? Aktuelle Studien, neurobiologische Mechanismen, Erfahrungsberichte und wichtige Sicherheitshinweise – ein evidenzbasierter Überblick.